Das ICH entsteht in der Begegnung mit dem DU

Wir sind eigentlich den ganzen Tag, das ganze Leben und sogar im Schlaf damit beschäftigt zu kommunizieren. Mit uns selbst, mit den Menschen die uns umgeben, mit den Dingen, die um uns herum passieren. Verbunden in Kommunikation mit unseren Gedanken und Gefühlen.

Viele dieser oft unbewussten, ungenutzten 27 verschiedenen Gefühlsregungen, 20.000 Entscheidungen und 60.000 Gedanken, die unser Gehirn am Tag durchläuft, macht uns handlungsfähig!

Erst durch unsere Sprache werden alle diese Informationen getilgt, verdreht, weggelassen oder auch gerne mal etwas dazu gedichtet, so das wir schneller und einfacher kommunizieren können. Oder uns auch missverstehen können. Ein Prozess, der meist nur Millisekunden braucht.

Blicke, Handlungen, Bewegungen, Worte, Gerüche, Erinnerungen oder Erfahrungen helfen uns dabei. Ob es das lebensnotwendige Bedürfnis nach Wasser trinken ist oder die Sehnsucht nach Sicherheit von seinem Lebenspartner oder Unterstützung des Teamkollegen um das Unternehmen in die Transformation zu führen.

Das ICH entsteht immer in der Begegnung mit dem DU.

Meist verlieren wir dieses Vertrauen in uns und unsere besondere Fähigkeit, als Mensch komplex mit anderen in Verbindung zu treten. Doch je mehr wir uns in den anderen hineinversetzen können, desto sicherer fühlen wir uns in uns selbst.

Aus meiner Erfahrung als frühere Schauspielerin war es Teil der Schauspieltechnik, sich nur auf das gegenüber zu konzentrieren. Ihn nachzuahmen, zu studieren, zu spüren, was mein Gegenüber empfindet. Hierdurch allein wurden schon meine eigene Rolle, meine Gefühle und die Situation definiert. Ich musste nicht mehr “schauspielern”, ich musste einfach nur wach und wertschätzend wahrnehmen und auf gleicher Ebene wie meine Partner abnehmen, was er mir spiegelte. Simple softe Kommunikation.

Im Privaten wie auch im Business Kontext ist es hilfreich, auf schlaue emotionale Weise zu kommunizieren, damit die richtigen Entscheidungen getroffen werden können.

Was nehme ich wahr? Was sehe ich? Was höre ich? Was empfinde ich dabei? Und was braucht der andere, um zu kommunizieren oder zu kollaborieren?

Anstatt darüber nachzudenken, was Sie über ihr Gegenüber denken, hören Sie auf das, was der andere braucht. Verbinden Sie sich mit seinem Bedürfnis. Das macht Kommunikation einfacher, schneller und effektiver.

Wir sind ziemlich gut im Verurteilen anderer, urteilen über uns selbst und vergleichen uns mit anderen. Wir bewegen uns in negierender Kommunikation. Dies führt zu Isolation, Frustration und Wut. Wir verneinen unsere Verantwortung, die wir tragen müssen, wenn wir erfolgreich kommunizieren wollen. Wenn ich mich einlasse auf mein Gegenüber übernehme ich Verantwortung für meine Handlungen. Wenn ich mein Anliegen wertschätzend vortrage, kann ich mein eigenes Ich definieren und steuern. Und wenn ich meine Gedanken und Gefühle ernst nehme, werde ich automatisch Empathie empfinden. So können im privaten als auch im Businesskontext schnelle und vor allem die richtigen Entscheidungen getroffen werden

Lassen Sie uns daran arbeiten, wie Sie eine emotionale Maschine werden, die schnell und exakt ihre persönlichen und beruflichen Ziele verfolgt, indem Sie auf sich, Ihr Gegenüber und – ganz wichtig! – auf das was dazwischenliegt vertrauen.

Ihre Franca Villarroel